Wieviel Rechte haben Arbeitnehmer beim Arbeitszeugnis

Robin Livland



Arbeitnehmer
Neuling (30 P.)

Ich habe im April mein Arbeitszeugnis bekommen, seitdem "streite" ich mit meinem Ex-Arbeitgeber um einzelne Textpassagen. Ich finde sie absolut ungerecht und definitiv nicht zutreffend! Aber er weigert sich vehement auch nur ein Satz zu ändern. Seit einiger Zeit meldet er sich auch nicht mehr bei mir undich befürchte, dass ich gar kein Zeugnis mehr bekomme.

Wieviel Rechte haben Arbeitnehmer in Deutschland, auf das Arbeitszeugnis möglichst viel Einfluss zu nehmen? Müssen sich beide Seiten einig sein, bevor er solches Zeugnis unterschrieben wird? Kann ich gegen ein Zeugnis juristisch (oder anderswie) vorgehen?

Tim Geld



Arbeitnehmer
Experte (280 P.)

Ein Arbeitszeugnis sollte wahr und gleichzeitig wohlwollend und dem weiteren beruflichen Fortkommen des Arbeitnehmers dienlich sein. Wenn Du mit Deinem Arbeitszeugnis nicht einverstanden bist, kann Du vors Arbeitsgericht ziehen, musst Dich aber auf einen nervigen Prozess vorbereiten. Trotzdem ist es immer ratsam, sich gegen ein schlechtes Zeugnis zu wehren. Oftmals gibt der Arbeitgeber schnell nach, weil er sich keinen weiteren Stress machen will, bei dem er nur verlieren und wohl kaum etwas zu gewinnen hat. Außerdem hat das Bundesarbeitsgericht beschlossen, dass der Arbeitnehmer Anspruch auf ein zumindest "durchschnittliches" Zeugnis hat. Wenn Du ein besseres willst, dann bist Du in der Beweispflicht.

Neil San



Arbeitnehmer
Kenner (60 P.)

Ist das echt so Tim, dass man zumindest ein durchschnittliches Arbeitszeugnis bekommen muss, egal was man angestellt hat? Also für mich haben diese Zeugnisse damit absolut keine Aussagekraft mehr und sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden.

Max Mustermann



Arbeitnehmer
Experte (1030 P.)

Natürlich haben sie noch Aussagekraft, Neil. Da ist immer noch genug Spielraum zwischen 1+ und 3. Geübte Personaler wissen, was sie alles in Zeugnis einbauen können.